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Un truc d’ouf

With: Alaingo, Annick Prisca Agbadou, Monika Gintersdorfer, Meko Dre, Timor Litzenberger, Pohe Cedric Kevin Bah, Pheno Ambro, Jesseline Preach, Franck Edmond Yao, Reyod, Mishaa,

This content is available in: German, French

Pop ist Politik mit anderen Mitteln. Während sich die deutsche Verwaltung schwertut, Doppel-Identitäten ins Passwesen zu integrieren, und die EU eine restriktive Visa-Verordnung pflegt, hat sich in den letzten Jahren in Paris ein Sound entwickelt, der transkontinentale Lebenserfahrungen problemlos amalgamiert. Afrotrap meint ein popmusikalisches Hybrid, das viele Subgenres und andere Namen kennt. Und in dem eine neue franko-afrikanische Generation das Leben zwischen den Kontinenten verbindet – indem es durch die Möglichkeiten digitaler Netzwerke hier Chartserfolge landet und dort gleichermaßen bekannt ist. Afrotrap ist nicht mehr nur Musik aus der Community für die jeweiligen migrantischen Communitys in den Pariser Vorstädten, wie es etwa bei der ivorischen Musik- und Tanzform Couper Decaler der Fall war. Afrotrap ist durch die Kombination verschiedener Einflüsse auch für bindestrichlos-französische Jugendliche attraktiv.

Diesem Phänomen widmet sich das Projekt „Un truc d’ouf“ (deutsch etwa: „krasse Sache“) der Performance-Gruppe La Fleur, die Ende 2016 von Monika Gintersdorfer und Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star gegründet wurde. 2018 entstand am Théâtre de la Commune in Aubervilliers eine erste Arbeit („Pièce d’actualité – Trop d’inspiration dans le 93“), in der Jugendliche aus dem Département Seine-Saint-Denis mit ihren Idolen proben konnten – den ivorischen Tanzstars Ordinateur, Alaingo, Annick Choco oder Gadoukou la Star, die Teil von La Fleur sind.

Filmaufnahmen, die etwa bei einer Recherchereise nach Abidjan, aber auch in den Cités von Paris gemacht wurden, flankieren die Aufführungen und sind work in progress. La Fleur will die globalen Rückkopplungseffekte anschaulich machen – auch um die komplexen kulturellen Austauschprozesse, die im Afrotrap fusionieren, besser verstehen und archivieren zu können. (Text Matthias Dell)

Regie: Monika Gintersdorfer

Choreografie: Franck E. Yao und La Fleur

Musik: Timor Litzenberger, Karnavaro

Video: Félix Schoeller

Produktionsleitung: Gregor Zoch

gefördert vom Fonds Daku, Kofinanzierungsfonds Berlinin Koproduktion mit der Akademie der Künste der Welt in Köln, FFT Düsseldorf, Ballhaus Ost, Pumpenhaus Münster

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